aeternitas hat geschrieben:Wieso sollte das sinnvoll sein? Jeder kann sich denken, das das schrecklich ist, das braucht man nicht am eigenen Leib erfahren.
Kann sich das wirklich JEDER denken? Dann versuch das mal einem Wesen / Bewußtsein zu erklären, dass bisher nie etwas erlebt hat, was auch nur annähernd dem physischen Lebenssystem gleicht. Somit hat es keinerlei Bezugspunkte für "gut" und "schlecht", oder gar solche komplexen Gebilde wie Moral und Ethik. Versuch das in dem Fall mal aus einer völlig nicht-menschlichen Perspektive zu sehen (ohne Dualität bzw. Polarität).
Wieso sollte sowas nötig sein, um einen dazu zu befähigen, gegen sowas was zu unternehmen? Wasn das fürn Menschenbild?
Gegenfrage: Wie sollte ein Wesen sich mit seinem ganzen Herzen für etwas einsetzen können, wenn es nichtmal verstanden hat (durch Selbsterleben), was es bedeutet, und wie es mit der Sache selbst in Beziehung steht? Völlig ohne Vorerfahrung geht das IMHO nicht (selbst wenn sich diese "nur" aus verschiedenen Erfahrungsfragmenten zusammensetzt).
Es ist ein Freifahrtschein, denn es ist ja alles so gewollt und die Menschen, denen sowas passiert haben sich das alle selbst so ausgesucht.
Das hast du jetzt gesagt. Ich sprach niemals von Bestimmung oder das sich die Menschen vorher willentlich ALLE Tragödien in ihrem Leben aussuchen. Für mich gibt es einige selbstbestimmte Planvariablen, aber auch eine ganze Menge echten Zufalls. Wenn du das "Es ist eh alles Schicksal"-Klischee suchst, könntest du bei den Lulis fündig werden. Aber hänge mir nichts an, was ich nicht gesagt habe, und was nur auf deiner Projektion beruht.
Wozu also Vergewaltigung bestrafen?
Das hat sich doch die Frau selbst ausgesucht, die wollte nur mal diese Erfahrung machen, um dann im nächsten Leben ein besseres Problembewußtsein dafür zu haben...
Ich bewundere deinen Gerechtigkeitssinn, aber du hast IMHO nicht verstanden, wie ich das meinte. Es geht keineswegs um das Abschieben von Verantwortung für die Gesellschaft oder für Einzelne (ich wäre der Letzte, der sowas fördern würde!). Hier in diesem Leben MÜSSEN Richtlinien gelten, die solches Verhalten ahnden. Völlig egal, ob es jetzt von der Person selbst ausgesucht war, oder nur auf einem unglücklichen Zufall beruht. Die Opfer-Person weiß nämlich in der Regel nicht, ob sie die Sache vorher so geplant hat, und ist daher (rein rational betrachtet) erstmal unschuldig. In diesem Rahmen müssen dann auch Gesetze gelten, um Gerechtigkeit und Schutz zu gewährleisten.
Ich kann dem echt nix gutes abgewinnen, für mich ist diese Theorie zutiefst Menschenverachtend.
Nur die Theorie, die du du daraus machst. Das ist aber nicht, was ich beschrieben habe.
Möchtest du vielleicht darauf hinaus, das manche Ideologien ähnliche Gedanken (die aber dann bewußt verdreht werden!) für ihre "Lehren" mißbrauchen (wie es z.B. in der NS-Zeit und bei zahllosen Glaubenssystemen geschah)? Diese Gefahr besteht natürlich, aber das hat nichts mit meiner neutralen Analyse zu tun. Daher bitte ich dich, zu differenzieren, und die Faschismus-Alarmanlage mal etwas weniger empfindlich einzustellen. Ein Gespür für gefährliches Gedankengut ist erstmal etwas Positives (wie man an deinen guten Beiträgen im Gesellschaftsforum sieht), aber lass dich von deinem Eifer dabei nicht verblenden. Zu weit links ist genauso problematisch, wie zu weit rechts.