Ich poste es mal ausnahmsweise öffentlich, da die Fragen doch nicht so intim sind, dass man sie nicht in öffentlich vorgetragener Weise vorstellen könnte.
Sigrun hat geschrieben:Worüber und mit welchem Zweck meditierst du?
"Meditation" im Wortverständnis von "Nachdenken", wobei die Methodik die gleiche ist, (Man nimmt eine gewisse Körperposition ein, wie bspw. Lotussitz, schaltet alle anderen Gedanken ab, fokussiert sich aber nur auf einen bestimmten Gedanken) verwende ich besonders bei gemachten Praxiserfahrungen oder allgemein wenn ich gewisse Erlebnisse habe, die mir zunächst fremd sind. Ich meditiere über sie, versuche sie mir anschaulich zu machen und gebe ihnen ein für mich funktionsfähiges Erklärungsmodell. Der Zweck dieser Meditationsform ist also einmal die Schulung des Geistes in der Hinsicht seine Gedanken auf eine Sache fokussieren zu können (bei Bardon würde es als: "Gedankenzucht" bezeichnet werden, wobei "Zucht" bei ihm zwei Bedeutungen hat: Einmal die feste Kontrolle der Gedanken (also nicht abschweifen), sowie das bewusste "züchten" also hervorbringen und aufrechterhalten eines Gedankens) und zugleich als Möglichkeit gemachten Praxiserfahrungen ein Erklärungsmodell zu bieten. Kant ist dafür eine gute Grundlage, eine Stütze, aber nicht das A und O und ist irgendwann auch nicht mehr notwendig, wenn man das gesamte System aus dem "Gefühl" heraus durchführt.
Meditation im Sinne von Entspannung praktiziere ich ebenso, darunter die Form, die man auch als das Abschalten aller Gedanken bezeichnet (das sog. "Nichtdenken") und dabei das Gefühl der Einheit erfährt; Das Gefühl mit den Dingen die exzentrisch erscheinen eins zu sein, da sie nicht wirklich voneinander getrennt sind, sondern es nur unsere Anschauungsorgane sind, die diese Illusion der Trennung verursachen. Tatsächlich sind wir "ätherisch" alle miteinander verwurzelt und eins. Selbst die Grenzen unseres Leibes sind nur Täuschung, denn unser Wille wirkt durch sie hindurch, dadurch ist der Mensch fähig Fernwirkungen auszuüben, die sowohl aktiv polar (elektrisch) als auch passiv polar (magnetisch) sein können.
Die Alltagsmeditation ist für mich die Form des aktiven Erlebens, des aktiven fokussiert seins. Die Gedanken sind geordnet, gerichtet auf das, was gerade verrichtet wird und dabei aufmerksam auf das, was um einem und in einem selbst vor sich geschieht. Sowas ist anfänglich schwer, wird aber durch zunehmendes Üben immer besser.
Wie definierst du Meditation?
Habe ich oben im Prinzip schon erklärt. Meditation hat für mich zwei Bedeutungen: Einmal das Nachsinnen/Nachdenken einer Sache, eines Erlebnisses, Erfahrung, etc. und dabei neue Erkenntnisse gewinnen. Diese müssen nicht zwangsläufig nur für Bedeutung meines Theoriemodells sein, sondern können auch seelische (also persönliche) Erkenntnisse sein. Dann die Meditation des Nichtdenkens oder allgemein der Entspannung und dem Gefühl der Einheit mit allem. Zugleich wirkt sie für mich auch wie eine Art Energietanker und führe sie daher auch vor meinen Übungen durch.
Kannst du deinen Körper verlassen?
Ich habe schon verschiedene Mentalreisen erlebt, dazu meine ich auch eine Astralreise, die allerdings relativ verschwommen war, was wohl daran lag, dass ich meine "Astralsinne" zu dem Zeitpunkt nicht entsprechend geschult habe. (Eine Astralreise nach Bardon) Während die Mentalreisen für mich seelig zwar einen Erfahrungswert hinterließen (aber sich eher fast emotionslos anfühlten), war es bei meiner ersten Astralreise (die übrigens unbewusst geschah) wesentlich extremer. Die Eindrücke auf die Sinne und auf das Gemüt waren sehr extrem und Emotionen gerieten sehr leicht aus dem Ruder, weshalb ich mich da seelig immer wieder unter Kontrolle bringen musste. Es ist wie als wäre man eine Art Vollromantiker, die Emotionen quellen da förmlich heraus. Man hat ein extremes Gefühl der Zufriedenheit und man möchte nur noch dort bleiben. Ein solch' unkontrolliertes Gemüt allerdings kann dazu führen, dass man wirklich die normale Welt vergisst und nur noch auf der Astralebene rumhausen will; Daher bleibe ich zurzeit fast nur auf Mentalreisen bis ich mir gewiss bin, dass ich mein Gemüt voll unter Kontrolle habe. Wie gesagt, die Astralreise war seelig wie auch geistig sehr intensiv. Nach dem Aufwachen fühlte ich mich auch schrecklich schwer, als würde mein Gemüt einen Stein herumschleppen.
Hast dich ein metaphysisches Wesen etwas gelehrt, hast du Träume, hast du Reisen in andere Welten unternommen oder handelt es sich um reine exoterische Philosophie zur Selbstveredelung?
Ich habe mit Wesenheiten kommuniziert (durch Träume oder eben Mentalreisen), doch ich kann nicht mit Gewissheit sagen, ob diese Wesen eben nur ein Teil meiner Selbst waren, die ich für metaphysische Wesenheiten hielt. Täuschung gibt es immer auf diesem Gebiet, allerdings konnte ich sehr wohl etwas lernen.
Träume habe ich, die hat im Prinzip jeder (hoffe ich mal). Träume im Sinne von präkognitiven Träumen, dann keine im Sinne von "Prophezeiung", sondern jene, die aus meinem organischen Denken (= Unterbewusstsein) entspringen und mir die Möglichkeit geben Dinge vorauszuahnen. Ich sehe das aber nicht als prophetisch oder tatsächlich
vorausahnend aus dem Nichts, sondern ich habe durch mein organisches Denken irgendwann unbewusst Informationen aufgenommen und diese dort verarbeitet und der Traum gab mir die Möglichkeit diese zu entnehmen und zusammenzupuzzeln. Im Alltag verspüre ich es dann als Déja-Vu, bei dem ich meist genau weiß, was als nächstes passiert, wenn ich dies oder das tue. Je nach Situation wäge ich dann ab, ob ich nun dies oder das tue oder nicht. Als Beispiel hatte ich einen Traum, dass eine alte
Klassenkamaradin mir ein Bild aus dem Kindergarten zeigt und ich anschließend feststelle, dass diese Klassenkamaradin tatsächlich früher mit mir im Kindergarten war, was ich garnicht wusste, und dann total überrascht war. Am nächsten Tag sah ich meine Klassenkamaradin ihr Handy rausholen und in diesem Augenblick spürte ich einfach, dass sie mir jetzt ein Bild mit mir aus dem Kindergarten zeigt und siehe da, so war es auch. Das passierte öfter und das habe ich mir auch entsprechend immer wieder notiert.
Warum benutzt du Kant als Stütze anstatt eigene Beispiele und Analogien zu finden? Ist Kant klüger, besser oder erfahrener als du?
Kants Instrument dient als nützliches Werkzeug um mein Modell auszuarbeiten und kritisch zu prüfen. Allerdings würde es, wenn es gänzlich nur aus Kants Instrument bestehen würde, nicht meinen Namen, sondern den von Kant tragen. Kant wird verwendet als das Instrument, auf dem ich mein Modell aufbaue. Dass viele Modelle der Vergangenheit wie auch die der Gegenwart auf dem Fundament älterer Systeme aufbauen, ist reichlich bekannt, darunter gehören auch traditionelle Systeme. Kant war vom Intellekt sicher klüger, besser und erfahrener als ich. Es wäre arrogant von mir zu behaupten, dass ich klüger wäre als er es war, genauso wie es allgemein arrogant wäre zu behaupten, dass ich klüger und erfahrener als irgendjemand wäre. Das muss aber, habe ich auch oben erwähnt, nicht heißen, dass man mit Erfahrungen und Ideen von Menschen konform gehen muss, wenn man selbst andere Erfahrungen in diesem Bereich gemacht hat. Einige Menschen können das aber dem Anschein nach nicht akzeptieren, weshalb sie mit Spott, Ignoranz oder direkte Beleidigung reagieren.
Welche Art von Magie praktizierst du und warum?
"Die szientistische Magie", deren Modell ich mir durch Praxiserfahrung aufgebaut habe, sprich erst Praxis, dann die Theorie und nicht umgekehrt. Ziel ist es für mich eine Form von wissenschaftlicher Magie zu entwickeln, bei der man wissenschaftliche, mit Tatsachen festzumachende Erklärungen für magische Phänomene finden kann. Es handelt sich um ein Modell, dass noch im Prozess ist, allerdings sich in der Form, wie ich es vorher veröffentlicht hatte, für die Praxis bereits eignet.
Hast du magische Systeme durchprobiert, oder das "Rad neu erfunden"?
Ganz am Anfang habe ich viele magische Werke gelesen, die mehr oder weniger aus dem "New-Age" Bereich kommen (PDFs) und mich durch viele Webseiten gestöbert, allerdings mit einem naiven Verhalten, was das anbelangt, da vieles, was ich gelesen habe, mit der okkulten Magie wenig bis gar nichts zu tun hatte. Aus meiner Dummheit konnte ich
schließlich lernen, aber das Gemüt und meine Praxis blieben zu dem Zeitpunkt noch ungerührt und das war ein Fehler. Erst etwas später, habe ich einige magische Systeme auch praktisch durchgeführt. Darunter Systeme aus der magia naturalis (Naturmagie; Wesensbeschwörung, fast völliger Verzicht auf irgendwelche Systeme, Werkzeuge und fast vollständiger Verlass auf das innere Gefühl, usw.), dann Crowley und später chaosmagische Systeme wie die von Caroll (Liber Null, Psychonautik, etc.), wobei ich von letzteren beiden zwar praktisch was gewinnen konnte es sich auf Dauer allerdings nicht als heilsam und als krankhaft herausstellte. Dann kam ich schließlich zu Bardon, der für mich, was die Praxis betrifft, am wertvollsten ist und mir auch die Möglichkeit gab eine harmonische Schulung anzustreben, die ich bei den chaosmagischen Ansätzen nicht vorfinden konnte. Ich las auch einige Werke von Paracelsus betreffend Alchemie und, besonders gerade in Bezug auf Bardon, sein Werk: "Liber de nymphis, sylphis, pygmaeis et salamandris et de caeteris spiritibus" -- Ist meiner Meinung nach ein extrem wertvolles Werk, besonders was die Praxis betrifft. Natürlich muss man hier dann, was die Zeit betrifft, den religiösen (christlich) Teil herausnehmen und den eigentlichen okkulten Teil erkennen. Und natürlich ist die Erfahrung selbst aber immer noch der höchste Nährwert als die Beschreibungen dieser Wesenheiten aus Lektüren und Büchern.
Anbei gleich die Frage einfach aus Interesse: Welche magischen Systeme empfehlen die Maurer in deinem Grad?
Die anderen Maurer haben mir kein magisches System empfohlen. Überhaupt spielt Magie als zentrales Thema fast keine Rolle. Das einzige, was ich als "magisch" betrachte, sind die Rituale, die durchgeführt werden wie bspw. das Einweihungsritual oder wenn man in den nächsten Grad aufsteigt. Aber das hängt wiederum von der Definition des Begriffs "Magie" ab. Denn manche erachten wohl fast alles in ihrem Leben als magisch.
Wie lang praktizierst du schon "was auch immer"?
Mein jetziges System, der szientistischen Magie, praktiziere ich jetzt etwa 1 bis 2 Jahre, täglich, von einhalb bis 1 Stunde an Wochentagen und an Wochenenden (bzw. Freitag und Samstag) opfere ich für Geistübungen 4 Stunden, für Körperübungen 4 Stunden und für Seelenübungen 4 Stunden. Sonntag ist dann im Prinzip der Tag der Ruhe. Auch gibt es Ausnahmen, was meine Praxis betrifft. Merke ich, dass ich es mit dem Üben übertreibe, reduziere ich auch mal zwischendurch die Zeiten oder höre auch mal für 2 Wochen oder mehr auf zu üben. Denn es ist genauso falsch sich selbst komplett zu vernachlässigen wie es falsch ist sich selbst zu "überpflegen". Irgendwann braucht der Geist, die Seele und der
Körper eine Auszeit, um neue Kräfte zu sammeln.
Was führt dich hier her, was führte dich zu den Freimaurern, was ist dein Ziel im Leben?
Ich erhoffe mir hier gleichgesinnte Menschen zu finden, die sich auch szientistisch an die Magie heranwagen, am besten, wenn diese sich auch mit Kants Philosophie beschäftigen und darauf ihre theoretische Grundlage bilden. Die Freimaurerei dient für mich als ein Weg zur Selbstvervollkommnung und zur ethischen Schulung. Sie ist eine Lebenshilfe, wenn man so will, es dient für mich als Persönlichkeitsbildung und inzwischen, so glaube ich, fühle ich mich auch außerhalb mit meinen Mitmenschen mehr verbunden und als Gemeinschaft eins. Wer nur Worte aus dem Internet liest, kann das Gefühl nicht nachempfinden. Wer mich persönlich kennt, wird mich als treuen Freund erkennen. Mein Ziel im Leben ist die Selbstvervollkommnung, aber nicht auf Machtbasis oder anderen egoistischen Dingen. Es geht mir grundsätzlich nicht um die Entwicklung irgendwelcher magischer Fähigkeiten oder anderen nebensächlichen Dingen, sondern eben um die ethische, spirituelle Selbstvervollkommnung meines Selbsts, dem Noumenon. Dazu ist eine
Harmonie meiner Seele mir besonders wichtig, wobei natürlich auch alle anderen Teile (Körper und Geist) damit in gleicher Weise und Gewicht Hand in Hand gehen.
@Rokodou
Statt zu beleidigen, kannst du auch einfach gleich sagen, dass du einfach von mir ein "Du hast Recht, ich habe Unrecht" hören bzw. lesen willst. Du hast Recht, ich habe Unrecht. Bitte sehr.
Wenn wir weiter diskutieren wollen, ändere bitte deinen Ton. Es ist schon erstaunlich, dass sich solche Menschen dann immer wieder mit dem Titel "Hermetiker" schmücken oder sich in diesem Licht sehen wollen, zeigen sie doch wie leicht biegsam ihr angeblich kontrolliertes Gemüt ist (konträr zu der Anschauung des echten Hermetikers, der ein kontrolliertes Gemüt beweist und seinen Diskussionspartnern mit Argumenten begegnet oder lieber ganz schweigt, weil er der Ansicht ist, dass die "Perlen nicht vor die Säue geworfen werden sollten". Trotzdem tust du das genaue Gegenteil, obwohl du schon mehrere Male sagtest, dass du doch lieber darüber schweigen willst, weil "unwürdige" wie ich damit ja nicht umgehen könnten) wenn man nicht mit Bardon vollkonform geht und dies auch offen so sagt. Ich kann von mir nicht behaupten nun der Meister aller Meister zu sein, dass kann aber auch kein 30 oder 60 Jähriger, besonders nicht mit so einem Verhalten wie deines, Rokodou. Ich wage mich zu erinnern, dass du auf einem anderen Forum die selbe Aktion (aber wesentlich heftiger) abgezogen hast und von den Moderatoren dort entsprechend eine Verwarnung bekommen hast. Ich gehe auf deine Beiträge nicht weiter ein, bis diese wieder einen sachlichen Ton hervorbringen. Begegne mir mit Argumenten und ich höre dir zu, begegne mir mit ad homina, und mein Gehör macht die Tore zu. Du bist viel zu leicht reizbar, scheine ich festzustellen. Es wäre von Vorteil, wenn du in dieser Richtung mal etwas dagegen unternimmst, weil sonst ist hier eine Diskussion mit dir einfach nicht möglich.
@tRife
Nein, die PDF stellt keine Arbeit in den nächsten Grad dar. Die blauen Logen (so empfinde ich) haben keinen Schwerpunkt auf Okkultismus oder Magie. Wie es in den roten Logen aussieht (also York, AASR, und weitere bzw. nach dem 3°), das kann ich nicht sagen, bis ich jemals selbst dort einmal ankommen werde. Ob ich das will, das werde ich wissen, wenn ich soweit bin. Hier ist die Erfahrung, die ich machen werde, meine Führerin. Und wenn ich falsch lag bzgl. der Freimauerei, dann werde ich es wissen und mir die Fehler zugestehen. Man muss erst auf die Schnauze fallen, um Erkenntnis zu gewinnen. Ich glaube, dass es besser ist das ganze hautnah, von innen, mitzuerleben statt einfach nur von außen auf etwas einzudämmern, dessen inneres man nicht kennt. Die Loge weiß von dieser Arbeit nichts, denn ich agiere hier unter anonymen Namen. Ich glaube wohl kaum, dass überhaupt jemand Interesse für Magie und Okkultismus hat. Es geht dort mehr um die Seele, die Persönlichkeit.
MfG,
Zuka.